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Lied der jungen Garde

Worte: Heinrich Arnulf Eildermann
Weise: “Zu Mantua in Banden”

1. :Dem Morgenrot entgegen, ihr Kampfgenossen all. Bald siegt ihr allerwegen, bald weicht der Feinde Wall. Mit Macht heran und haltet Schritt, Arbeiterjugend, will sie mit? Wir sind die junge Garde des Proletariats!

2. :Wir haben selbst erfahren der Arbeit Frongewalt in düst´ren Kinderjahren und wurden früh schon alt. Sie hat an unserm Fuß geklirrt, die Kette, die nur schwerer wird. Wir sind die junge Garde des Proletariats!

3. :Die Arbeit kann uns lehren, sie lehrte uns die Kraft, den Reichtum zu vermehren, der unsre Armut schafft. Nun wird die Kraft von uns erkannt, die starke Waffe unsre Hand. Wir sind die junge Garde des Proletariats!

4. :Wir reichen euch die Hände, Genossen, all zum Bund. Des Kampfes sei ein Ende, eh´ nicht in weiter Rund´ der Arbeit freies Volk gesiegt und jeder Feind am Boden liegt. Wir sind die junge Garde des Proletariats!

Bunt sind schon die Wälder

1.
Bunt sind schon die Wälder,
gelb die Stoppelfelder,
und der Herbst beginnt.
Rote Blätter fallen,
graue Nebel wallen,
kühler weht der Wind.

2.
Wie die volle Traube
aus dem Rebenlaube
Purpurfarbig strahlt!
Am Geländer reifen
Kürbisse, mit Streifen
rot und weiß bemalt.

3.
Flinke Träger springen,
und die Mädchen singen,
alles jubelt froh!
Bunte Bänder schweben
zwischen hohen Reben
auf dem Hut von Stroh.

4.
Geige tönt und Flöte
bei der Abendröte
und im Mondesglanz.
Junge Winzerinnen
winken und beginnen
frohen Erntetanz.

Am Brunnen vor dem Tore

Am Brunnen vor dem Tore da steht ein Lindenbaum,
ich träumt in seinem Schatten so manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort.
Es zog in Freud und Leide zu ihm mich immerfort,
zu ihm mich immerfort.

Ich mußt’ auch heute wandern vorbei in tiefer Nacht,
da hab’ ich noch im Dunkeln die Augen zugemacht.
Und seine Zweige rauschten, als riefen sie mir zu:
Komm her zu mir, Geselle, hier find’st du deine Ruh!

Die kalten Winde bliesen mir grad ins Angesicht,
der Hut flog mir vom Kopfe, ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde entfernt von jenem Ort,
und immer hör ich’s rauschen: du fändest Ruhe dort!

Auf, auf zum fröhlichen Jagen

Auf, auf zum fröhlichen Jagen,
Auf in die grüne Heid,
Es fängt schon an zu tagen,
Es ist die schöne Zeit.
Die Vögel in den Wäldern
Sind schon vom Schlaf erwacht
Und haben auf den Feldern
Das Morgenlied vollbracht.
Tridihejo, dihejo, dihedihedio
Tridio, hejo, dihejo, tridio, tridio.

Frühmorgens, als der Jäger
In grünen Wald ‘neinkam,
Da sah er mit Vergnügen
Das schöne Wildbret an.
Die Gamslein Paar um Paare,
Sie kommen von weit her,
Die Rehe und das Hirschlein,
Das schöne Wildbret schwer.
Tridihejo, dihejo, dihedihedio
Tridio, hejo, dihejo, tridio, tridio.

Wir rüsten uns zum Streite
und jagen Paar an Paar
Die Hoffnung reicher Beute
versüßet die Gefahr.
Wir weichen nicht zurücke
ob gleich ein wilder Bär
und noch ein großes Stücke
nicht ferner von uns wär

Will gleich ein wilder Hauer
mit seinen Waffen dräun
Fängt man an ohne Schauer
Hussa! Hussa! zu schrein
Damit das Ungeheuer
eenn es die Kugel brennt
schon nach empfangnem Feuer
in sein Verderben rennt.

Das edle Jägerleben
Vergnüget meine Brust,
Dem Wilde nachzustreifen
Ist meine höchste Lust.
Wo Reh und Hirsche springen
Wo Rohr und Büchse knallt,
Wo Jägerhörner klingen,
Da ist mein Aufenthalt.
Tridihejo, dihejo, dihedihedio
Tridio, hejo, dihejo, tridio, tridio.

Frischauf, zum fröhlichen Hetzen
fort in das grüne Feld!
Wo man mit Garn und Netzen
das Wild gefangen hält.
Auf, ladet eure Röhren
mit Pulver und mit Blei
und macht der Jagd zu Ehren
ein fröhlich Jagdgeschrei!

Sind unsre matten Glieder
vom Sonnenglanz erhitzt
So legen wir uns nieder
wo frisches Wasser spritzt
wo Zephyrs sanftes Blasen
der Sonne Glanz besiegt
da schläft man auf dem Rasen
mit Anmut eingewiegt.

Das Gras ist unser Bette
der Wald ist unser Haus
Wir trinken um die Wette
das klare Wasser aus.
Laßt drum die Faulen liegen
gönnt ihnen ihre Ruh:
Wir jagen mit Vergnügen
dem schönen Walde zu.

Ein weibliches Gemüte
hüllt sich in Federn ein
Ein tapferes Jagdgeblüte
muß nicht so träge sein.
Drum laßt die Faulen liegen,
gönnt ihnen ihre Ruh:
Wir jagen mit Vergnügen
dem dicken Walde zu.

Frisch auf, ihr lieben Brüder
ergreifet das Geschoß!
Auf, legt die Winde nieder
und geht aufs Wildpret los!
Erfrischt die matten Hunde
durch frohen Zuruf an
und ruft aus vollem Munde
so viel ein jeder kann!

Will gleich zu manchen Zeiten
Blitz, Wetter, Sturm und Wind
einander widerstreiten
die uns zuwider sind
So sind wir ohne Schrecken
bei allem Ungemach,
und jagen durch die Hecken
den schnellen Hirschen nach.

Muss i denn zum Städtele hinaus

Muß i denn, muß i denn zum Städtele naus, Städtele naus,
und du, mein Schatz, bleibst hier.
Wenn i komm, wenn i komm, wenn i wiedrum komm, wiedrum komm,
kehr i ein, mein Schatz, bei dir.
Kann i gleich net allweil bei dir sein,
han i doch mein Freud an dir;
wenn i komm, wenn i komm, wenn i wiedrum komm, wiedrum komm,
kehr i ein, mein Schatz, bei dir.

Wie du weinst, wie du weinst, daß i wandre muß,
wie wenn d’ Lieb jetzt wär vorbei!
Sind au drauß, sind au drauß der Mädele viel,
lieber Schatz, i bleib dir treu.
Denk du net, wenn i andre sieh,
no sei mein’ Lieb vorbei;
sind au drauß, sind au drauß der Mädele viel,
lieber Schatz, i bleib dir treu.

Übers Jahr, übers Jahr, wenn mer Träuble schneid’t,
stell i hier mir wiedrum ein;
bin i dann, bin i dann dein Schätzele noch,
so soll die Hochzeit sein.
Übers Jahr, do ist mein Zeit vorbei,
do g’hör i mein und dein,
bin i dann, bin i dann dein Schätzele noch,
so soll die Hochzeit sein.

Wer möchte nicht im Leben bleiben

Wer möchte nicht im Leben bleiben,
die Sonne und den Mond besehn,
mit Winden sich umher zu treiben,
und an Wassern still zu stehn
mit Winden sich umher zu treiben
und an Wassern still zu stehn.

Wer möchte nicht im Leben bleiben,
den Mensch und Tieren zugestellt,
Wer ließe sich denn gern vertreiben
von dieser reichen bunten Welt
Wer ließe sich denn gern vertreiben
von dieser reichen bunten Welt

O lasset uns im Leben bleiben
weil jeden Tag ein Tag beginnt
O wollt sie nicht zu früh vertreiben
alle die lebendig sind
O wollt sie nicht zu früh vertreiben
alle die lebendig sind